Definition der Fachbegriffe aus unseren Online-Kursen

Wissens­daten­bank –
Bestimmung zentraler Begriffe

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Wertvolle Tipps fĂŒr die Praxis sind garantiert.

Blended Learning

Bei einem Lernangebot, das nach dem Blended-Learning-Prinzip konzipiert wurde, handelt es sich um einen Mix aus konventionellem PrĂ€senzunterricht (im erweiterten Sinne kann darunter auch die Online-PrĂ€senz gezĂ€hlt werden) und internetbasierten autonomen Selbstlernphasen, bei denen die Lerninhalte digital prĂ€sentiert werden. Dazu gehören interaktive PrĂ€sentationen, ErklĂ€rfilme, Audiodateien oder das Studienskript. Alle Materialien werden digital zur VerfĂŒgung gestellt. PrĂ€senzphasen dienen vor allem der inhaltlichen Diskussion, Online-Phasen der inhaltlichen Vorbereitung (Arnold et al., 2018, S. 45).
Blended Learning spielt bereits jetzt eine zentrale Rolle beim digitalen Lernen und dies wird sich zukĂŒnftig noch weiter verfestigen. (mmb-Institut, 2021, S. 7). AusfĂŒhrliche Informationen zum Blended Learning erhalten Sie im entsprechenden Unterkapitel.

Computerbased Training und Webbased Learning

Diese beiden Begriffe waren vor allem in den Jahren 1983 bis 1995 populĂ€r. CBT nahm von 1983 bis 1990 Einzug. Kennzeichnend war der Einsatz von Multimedia-Software. Mit der rasanten Ausweitung des World Wide Web manifestierte sich zwischen 1990 und 1995 das WBT. Lernanwendungen wurden nun nicht mehr ĂŒber eine Disc, wie beim CBT bereitgestellt, sondern online ĂŒber das Internet zur VerfĂŒgung gestellt (E-Teaching.org, 2021, Stichwort WBT/CBT).

cMOOCs

Konnektivistische MOOCs (cMOOCs) sind E-Learning-AnsÀtze, die die konnektivistische Lerntheorie auf konkrete Weise umsetzen. Im Einklang mit dem Konnektivismus konzentrieren sich cMOOCs auf aktives und produktionsorientiertes Lernen. Student|innen werden aktiv in den Prozess der Diskussion von Fragen, des Verfassens eigener Inhalte und der Wissensgenerierung durch Zusammenarbeit einbezogen.

Im Rahmen des konnektivistischen Lernens bieten cMOOCs eine lernerzentrierte Form des E-Learnings, die es ermöglicht, sich aktiv in den Prozess der kollaborativen Wissensgenerierung einzubringen (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 68). Wie auf der Abbildung ersichtlich ist, zeichnen sich cMOOCs „durch eine dezentrale und damit offene Infrastruktur aus“ (ebd.).

E-Learning

E-Learning wird als Überbegriff fĂŒr alle digitalen Lernformate verwendet, wie z.B. Online-Seminare, Online-Schulungen, virtuelle Seminare, Gamifizierungen oder Simulationen innerhalb einer PrĂ€sentation. Aber auch Lerntexte, Tabellen oder Grafiken, die digital bereitgestellt werden, zĂ€hlen zu dem großen Überbegriff E-Learning. Laut Arnold et al. handelt es sich bei E-Learning um ein „Arrangement digitaler Lernmedien und virtueller LernrĂ€ume“ (2018, S. 23). Bei einem E-Learning-Angebot erhalten Lernende Lerninhalte multimedial prĂ€sentiert. Außerdem wird durch E-Learning ein interaktives, selbstgesteuertes, individuelles, kooperatives und partizipatives Lernen ermöglicht (ebd., S. 22).

Kerres definiert E-Learning als „Oberbegriff fĂŒr alle Varianten der Nutzung digitaler Medien zu Lehr- und Lernzwecken, die ĂŒber einen DatentrĂ€ger oder ĂŒber das Internet bereitgestellt werden, etwa um Wissen zu vermitteln, fĂŒr den zwischenmenschlichen Austausch oder das gemeinsame Arbeiten an Artefakten“ (2018, S. 6). E-Teaching bezeichnet die „digital prĂ€sentierten und elektronisch vermittelten Inhalte, Formen und Prozesse des Lehrens“ (Arnold et al., 2018, S. 22). Bei dem Begriff E-Teaching liegt der Fokus bei der lehrenden Person, die die Lerninhalte konzipiert und erstellt. „E-Learning setzt E-Teaching der Lehrenden voraus“ (Arnold et al., 2018, S. 22).

Hypertext

Bei einem Hypertext handelt es sich um eine „netzartige Struktur, die Informationen/Objekte durch Querverweise (Hyperlinks) miteinander verknĂŒpft (Hypertext-Knoten)“ (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 51) und ein nicht lineares und multimodales (ebd., S. 51) Lesen und Lernen ermöglicht. Konnektivistische E-Learning Konzepte basieren auf dieser „hypertextuellen Struktur“ (ebd., 2020, S. 50).

Flipped Classroom/Inverted Classroom Model

Beim Flipped, beziehungsweise Inverted Classroom Model (ICM), wird die Lehr- und LernaktivitĂ€t umgedreht. Lernende eignen sich autonom, ortsunabhĂ€ngig, individuell, selbstgesteuert und in ihrem eigenen Lerntempo die von den Lehrenden vorbereiteten Inhalte an. PrĂ€senzveranstaltungen dienen dem gemeinsamen Reflektieren und Vertiefen sowie der KlĂ€rung von Fragen. Es findet kein rezeptives Lehren in Form von Frontalunterricht satt, sodass sich Lernende nicht in die passive Konsumentenrolle begeben, sondern „gezwungen“ werden, sich aktiv, selbststĂ€ndig und konzentriert mit der Materie auseinanderzusetzen.

Weiterer Vorteil des Inverted-Classroom-Modells (ICM) ist, dass bei heterogenem Vorwissen der Lerngruppe, jede|r einzeln|e den Stoff individuell bearbeiten kann, sodass in der PrĂ€senzphase niemand unter- oder ĂŒberfordert wird (E-Teaching.org, 2021, Stichwort Inverted Classroom).

Die Idee hinter diesem Ansatz ist eine vollstĂ€ndige Kehrtwende von klassischen und wohlbekannten Lernumgebungen. Inhalte, die zuvor fĂŒr die Offline-Nutzung im Schulungsraum vorbereitet wurden, stehen beim ICM online zur VerfĂŒgung. Lernende greifen VOR den PrĂ€senzzeiten digital auf den Lernstoff zu und eigenen sich diesen unter BerĂŒcksichtigung ihres eigenen Wissensstandes sowie ihrer Lernstrategie an. Durch das Outsourcen der Aneignung von Unterrichtsinhalten, werden in den „kostbaren“ PrĂ€senzzeiten KapazitĂ€ten frei, um Unklarheiten nachzugehen, die Materie zu vertiefen und zu diskutieren. Da alle Teilnehmer|innen vorbereitet in die PrĂ€senzveranstaltung kommen, sind Frage-, Diskussions- und Reflektionsrunden auf einem hohen Level (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 62f).

Lerncafé

Die Lerncafés der Schubmanufaktur stellen virtuelle LernrÀume dar, in denen Sie in lockerer AtmosphÀre Erfahrungen und Wissen mit Peers und einer betreuenden Lehrkraft, teilen, debattieren und reflektieren können.

Lernen und Lerntheorien

Der Begriff „Lernen“ wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Daher gibt es auch mehrere Lerntheorien. „Lerntheorien können als Methodologie der Didaktik verstanden werden. Durch die lerntheoretische RĂŒckbindung der Didaktik wird es möglich, eine wissenschaftliche Fundierung didaktischer Modelle zu leisten“ (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 12). Sie können außerdem als ‚Sehhilfen‘ verstanden werden, die „einen anderen Blick auf die [
] RealitĂ€t eröffnen“ (Siebert, 2016, S. 175).

FĂŒr viele Psychologen bedeutet Lernen, Erfahrungen zu sammeln und diese dann im eigenen Leben anzuwenden. Lernen wird von einigen Kognitionswissenschaftlern wiederum als Informationsaufnahme und -verarbeitung verstanden. Zudem kann Lernen als bewusste oder unbewusste Verhaltens- und WissensĂ€nderung gesehen werden. All diese Perspektiven haben eine Gemeinsamkeit: Es geht beim Lernen immer um die Überwindung einer Kompetenzdiskrepanz (Arnold et al., 2018, S. 24).

Lernerfolg ist weit mehr als das Behalten der dargebotenen Informationen, welche Lernende beispielsweise in Tests oder PrĂŒfungen abrufen. Wirklicher Lernerfolg „zeigt sich demnach erst im weiteren Verlauf des Lernens oder in der spĂ€teren Arbeit, nicht in punktuellen Tests“ (Arnold et al., 2018, S. 40).

LMS/LCMS

Ein LMS, auch bekannt als Lernplattform, dient laut Kergel und Heidkamp-Kergel zur „Distribution von Lernmaterial“ (2020, S. 61). Diese ist meistens cloudbasiert und liegt auf einem Server. Erst nach einem Login haben User Zugriff auf die Lernplattform. Eine der bekanntesten und verbreitetsten Lernplattformen ist Moodle (Open Source).

Die meisten LMS stellen nicht nur die Schulungsinhalte zur VerfĂŒgung, sondern verwalten diese auch. Hinzu kommt, dass eine gemeinschaftliche Erstellung, Bearbeitung und Organisation der Schulungsunterlagen möglich ist – je nach Zugriffsrechten. Auch die Zertifikatsausstellung sowie Kommunikation der Teilnehmer|innen kann ĂŒber diese Plattform laufen. Deswegen wird hĂ€ufig auch von einem LCMS gesprochen (Kerres, 2018, S. 518 und BrĂ€gger/Koch, 2021, S. 131-134).

MOOCs

MOOC ist die AbkĂŒrzung fĂŒr Massive Open Online Course und stand anfĂ€nglich fĂŒr vorwiegend kostenfreie und internetbasierte Hochschulkurse.

Massive = Hohe Teilnehmerzahlen
Open = keine Reglementierungen und fĂŒr jedermann „offen“
Online = Reines Onlineformat ohne PrÀsenztreffen
Course = Festgelegte Kursstruktur

Was ursprĂŒnglich als niederschwelliger Zugang und damit zur Öffnung der Hochschule begann, dehnte sich zĂŒgig auf weitere Bildungsbereiche aus (Arnold et. al., 2018, S. 31f). Kerres definiert deswegen MOOCs als „Lernangebot im Internet, das kostenfrei zur VerfĂŒgung steht“ (ebd., 2018, S. 518) und verzichtet auf die Eingrenzung der Hochschulangebote, erwĂ€hnt allerdings explizit den kostenlosen Zugang.

In dem Buch „MOOCS selbst erstellen – P4P MOOCs in Schule, Ausbildung, Studium“ wird MOOC schlichtweg als „Online-Lernkurs“ bezeichnet und ist die allgemeingĂŒltige Definition (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 61 und Arnold et al., 2018, S. 147).

Bekannte Plattformen fĂŒr MOOCS sind unter anderem Coursera, Udemy oder EdX. MOOCs sind eines der berĂŒhmtesten didaktischen AnsĂ€tze des anfĂ€nglichen modernen E-Learnings (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 61).

Mobile Learning

Unter Mobile Learning versteht man ortsungebundenes und ubiquitĂ€res Lernen (Kerres, 2018, S. 520). Dank Internet und cloudbasierten Lernplattformen ist Lernen jederzeit möglich. Voraussetzung ist ein entsprechendes EndgerĂ€t wie Tablet oder Smartphone und natĂŒrlich Internetzugang. Aktuell (2020) gibt es 3,5 Milliarden Smartphone-Nutzer. FĂŒr das Jahr 2023 werden sogar 4,3 Milliarden Nutzer prognostiziert (Statista, 2021, S. 23). Der Begriff Smartphone setzt sich zusammen aus den beiden englischen Begriffen smart (schlau) und Phone (Telefon).

Beim Kochen kurz recherchieren, welche GewĂŒrze und welcher Wein zum Gericht passen, die Zeit in der Straßenbahn nutzen, um mit der Lektion eines Studienskriptes abzuschließen oder mal kurz in Wikipedia nachschauen, ob Sigmund Freud tatsĂ€chlich Kokain konsumierte – alle drei Lernszenarien fallen unter den Begriff Mobile Learning.

Multimediales Lernen

Multimediales Lernen bezieht sich auf das „Lernen mit Texten plus Bildern jeglicher Art, egal ob diese statisch oder bewegt, in einem Buch oder ĂŒber einen Computer oder anderweitig dargeboten werden“ (Opfermann et al., 2020, S. 19). Diese „technologieunabhĂ€ngige Definition“ (Scheiter et al., 2020, S. 33) verwundert vielleicht im ersten Moment, da der hĂ€ufig ĂŒber-prĂ€sente technische Aspekt keine BerĂŒcksichtigung findet. Multimediales Lernen ist nach dieser Definition nichts Technisches oder Neuzeitliches. Schon Johann Amos Comenius, der im 17. Jahrhundert lebte und wirkte, lehrte multimedial. Er entwickelte das Schulbuch Orbis sensualium pictus, in dem er „abstrakte Sachverhalte anhand von korrespondierenden bildhaften Darstellungen“ (ebd., S. 33) illustrierte. Sein Werk wurde im Unterricht bis in das 19. Jahrhundert verwendet (ebd., S. 33).

Multimedial bezieht sich in diesem Kompendium, auf die Verwendung mehrerer Medien oder Kommunikationsformen zur Übermittlung von Informationen oder zur Darstellung von Inhalten. Multimediales Lernen nutzt die FĂ€higkeit des Gehirns, Informationen, die durch verschiedene Sinne geliefert werden, gleichzeitig zu verarbeiten. Es kann das VerstĂ€ndnis und die Speicherung von Informationen verbessern, indem es verschiedene Aspekte der kognitiven Verarbeitung anspricht.

Empirische Untersuchungen zeigen auf, dass der lernförderliche Effekt nur dann zustande kommt, wenn Bild und Text inhaltlich zusammengehören. Rein dekorative Bilder ohne inhaltlichen Bezug zum Lerninhalt fĂŒhrt eher zu LernbeintrĂ€chtigungen (ebd., S. 37)

Online-Selbstlernkurs

Bei einem Online-Selbstlernkurs wird neues Wissen und Können ausnahmslos selbstĂ€ndig erarbeitet. Es beinhaltet keine Live-Teachings mit Dozent|innen, keine oder nur sehr eingeschrĂ€nkte tutorielle Lernbegleitung und auch keine vom Bildungsanbieter betreute Lerngruppe. Diese Form des maximal flexiblen Lernens ist fĂŒr alle geeignet, die am liebsten komplett allein und im eigenen Tempo lernen, die diese FlexibilitĂ€t aufgrund ihrer familiĂ€ren oder beruflichen Situation brauchen. Lernende sollten als Voraussetzung eine ausgeprĂ€gte Selbstlernkompetenz mitbringen.

Open Educational Ressources (OER)

Bei OER handelt es sich um geeignetes und geprĂŒftes Lehr- und Lernmaterial, das im Internet zur freien VerfĂŒgung steht. Diese digitalen Bildungsressourcen sind öffentlich zugĂ€nglich und unter offenen Lizenzen verfĂŒgbar. Sie bieten vielfĂ€ltige Möglichkeiten fĂŒr Bildungs-, Lern-, Bewertungs- und Forschungsanwendungen. OER eröffnen jedem Benutzer und jeder Benutzerin die Möglichkeit, diese Materialien zu nutzen, zu modifizieren (remixen) und weiterzuverteilen, vorausgesetzt, bestimmte Lizenzbedingungen werden eingehalten. Die ZugĂ€nglichkeit und flexible Nutzung dieser Ressourcen sind charakteristische Merkmale von OER (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 53).

Die verschiedenen Verwendungsweisen werden unter der Bezeichnung ‚5R‘ zusammengefasst“ (ebd., S. 54).

  • Retain: Das Recht, Kopien des Inhalts anzufertigen, zu besitzen und zu kontrollieren.
  • Reuse: Das Recht, die Inhalte auf vielfĂ€ltige Weise zu nutzen (z.B. in einer Studiengruppe oder auf einer Website).
  • Revise: Das Recht, den Inhalt selbst anzupassen, zu modifizieren oder zu Ă€ndern.
  • Remix: Das Recht, den Inhalt mit anderem Material zu kombinieren, um etwas Neues zu schaffen.
  • Redistribute: Das Recht, Kopien des Originalinhalts, ihrer Änderungen oder ihrer Remixe an andere weiterzugeben.

Peer-to-Peer-Learning

Peer-to-Peer Learning, also das Lernen von Gleichgestellten, fördert den Austausch von Erfahrungen und erlaubt es, praktisches Wissen auf eine informelle Art und Weise zu vermitteln oder zu erwerben.

In diesem Lernansatz teilen Individuen, die oft auf Àhnlichen KenntnisstÀnden oder in Àhnlichen Rollen sind, ihre Erfahrungen, Kenntnisse und FÀhigkeiten miteinander. Dies kann in verschiedenen Formaten stattfinden, wie zum Beispiel durch Diskussionsgruppen, Workshops, Online-Foren oder gemeinsamen Lerncafés.

Der große Vorteil des Peer-to-Peer Learnings liegt in der oft ungezwungenen AtmosphĂ€re, die es den Beteiligten ermöglicht, offen ĂŒber Herausforderungen zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Zudem können die Lernenden voneinander profitieren, indem sie unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen kennenlernen.

In vielen FĂ€llen ist das Peer-to-Peer Learning besonders effektiv, da es auf realen Erfahrungen basiert und die Teilnehmer in der Regel gut nachvollziehen können, vor welchen Herausforderungen ihre Peers stehen. Dies trĂ€gt dazu bei, ein unterstĂŒtzendes Lernumfeld zu schaffen, in dem praktisches Wissen auf authentische Weise geteilt und erlangt wird.

PrÀsenzveranstaltung

Bestimmte Kompetenzen, wie beispielsweise PrĂ€sentationstechniken oder GesprĂ€chsfĂŒhrung, lassen sich besser im sozialen Kontext erlernen. Wenn von PrĂ€senz die Rede ist, wird im Allgemeinen von der physischen PrĂ€senz ausgegangen. Allerdings kann sich der Begriff auch auf die Online-PrĂ€senz beziehen. Typisches Beispiel fĂŒr eine Online-veranstaltung in PrĂ€senz ist das Live-Online-Seminar.

Selbstlernkompetenz

Selbstlernkompetenzen beziehen sich auf die FÀhigkeiten, die notwendig sind, um eigenstÀndig neue Informationen zu erwerben und zu verarbeiten. Diese FÀhigkeiten sind insbesondere in der heutigen schnelllebigen, informationsreichen Welt sehr wertvoll.

Hier sind einige SchlĂŒsselfĂ€higkeiten, die zu den Selbstlernkompetenzen gehören:

  1. Selbstmotivation: Die FĂ€higkeit, sich selbst zu motivieren und Ziele zu setzen, ist ein wichtiger Teil des Selbstlernens. Dies kann bedeuten, Interesse an einem bestimmten Thema zu finden oder die Vorteile des Erlernens neuer FĂ€higkeiten zu erkennen.

  2. Zeitmanagement: Selbstlernen erfordert, dass man seine eigene Zeit effektiv nutzt. Dies könnte bedeuten, dass man einen Lernplan erstellt, Pausen einplant und sicherstellt, dass genĂŒgend Zeit fĂŒr die Wiederholung des Gelernten zur VerfĂŒgung steht.

  3. Informationsbeschaffung: Dies umfasst FÀhigkeiten wie die Recherche und Bewertung von Quellen, das VerstÀndnis der ZuverlÀssigkeit von Informationen und die FÀhigkeit, relevante Informationen aus einer Vielzahl von Quellen zu extrahieren.

  4. Selbstreflexion: Die FĂ€higkeit, den eigenen Lernprozess zu reflektieren und zu bewerten, ist ebenfalls ein wichtiger Teil des Selbstlernens. Dies kann helfen, Schwachstellen zu identifizieren und Strategien zur Verbesserung zu entwickeln.

  5. KritikfÀhigkeit und Urteilsvermögen: Die FÀhigkeit, Informationen kritisch zu analysieren und Urteile zu bilden, ist besonders wichtig, wenn man selbststÀndig lernt.

  6. Lernstrategien und -techniken: Das beinhaltet den Einsatz von Techniken wie Zusammenfassungen, Mindmaps, Lerntechniken wie Spaced Repetition*, die Anwendung des Gelernten auf praktische Probleme und vieles mehr.

  7. Metakognition: Verstehen, wie man lernt und wie man seine eigenen kognitiven Prozesse beim Lernen am besten steuert.

  8. AnpassungsfÀhigkeit: Die FÀhigkeit, Lernstrategien an neue Situationen anzupassen und flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.

Diese FĂ€higkeiten können geĂŒbt und entwickelt werden und sie tragen dazu bei, effektiver und unabhĂ€ngiger zu lernen. Sie sind nicht nur in der Schule oder UniversitĂ€t, sondern auch in der Arbeitswelt und im alltĂ€glichen Leben sehr nĂŒtzlich.

*Spaced Repetition ist eine Lernmethode, die darauf abzielt, das Vergessen zu minimieren und das LangzeitgedĂ€chtnis zu optimieren. Sie basiert auf dem Konzept des „Vergessenskurve“, das von dem deutschen Psychologen Hermann Ebbinghaus entwickelt wurde. Ebbinghaus stellte fest, dass Informationen ĂŒber die Zeit hinweg vergessen werden, wenn sie nicht wiederholt werden.

Spaced Repetition nutzt diese Erkenntnis, indem sie den Zeitraum zwischen den Wiederholungen von Lernmaterialien schrittweise verlÀngert. Anfangs werden die Informationen relativ hÀufig wiederholt, aber je öfter eine Information korrekt erinnert wird, desto seltener muss sie wiederholt werden. Das Ziel ist, die Informationen gerade dann wieder zu wiederholen, wenn sie kurz davor sind, vergessen zu werden.

Diese Methode wird oft durch Flashcards und Softwareprogramme unterstĂŒtzt, die Algorithmen verwenden, um den optimalen Zeitpunkt fĂŒr die Wiederholung jeder Information zu bestimmen. Beispiele fĂŒr solche Programme sind Anki, Quizlet und SuperMemo.

Studien haben gezeigt, dass Spaced Repetition eine effektive Methode zum Lernen und Erinnern von Informationen ist, insbesondere bei Sprachen und anderen Themen, die eine hohe Menge an Faktenwissen erfordern.

(Quelle: Krauß, S. (2021). Das selbstgesteuerte Wortschatzlernverhalten von DaF-Studierenden: Medienwahl, Vorgehensweisen und Reflexion des Lernprozesses [Inauguraldissertation, Justus-Liebig-UniversitĂ€t Gießen]. https://books.google.com/books/about/Das_selbstgesteuerte_Wortschatzlernverha.html?hl=&id=YoFGzgEACAAJ)

Virtual und Augmented Reality

Bei Virtual Reality (VR) (dt. virtuelle RealitĂ€t) erleben Lernende mithilfe einer VR-Brille kĂŒnstliche dreidimensionale Welten (Kerres, 2018, S. 519). So können beispielsweise Chirurgen Operationstechniken trainieren und er-proben, bevor sie am echten Menschen ihr Können unter Beweis stellen. Mit der VR-Anwendung EasySpeech trainieren Referierende ihre Rhetorik sowie PrĂ€sentationstechniken. So lernen Sie, ihr Lampenfieber zu reduzieren oder besser zu hĂ€ndeln. Vor einem imaginĂ€ren Publikum wird die PrĂ€sentation Schritt fĂŒr Schritt eingeĂŒbt. Nutzer erhalten ein automatisiertes Feedback bezĂŒglich Blickkontakt, Deutlichkeit, Wortwiederholungen, FĂŒllwörtern und Redegeschwindigkeit (www.easy-speech.de). Bei Augmented Reality (AR) wird die RealitĂ€t erweitert (augmented engl. = erweitert). So stellt beispielsweise IKEA eine kostenlose App zur VerfĂŒgung und ermöglicht es potenziellen KĂ€ufer|innen ihre Möbel in den eigenen vier WĂ€nde virtuell zu platzieren.

Online-Seminar

Das Wort Online-Seminar setzt sich aus Online und Seminar zusammen und beschreibt eine Live-Schulung, die nicht in einem realen Seminarraum statt-findet, sondern virtuell. Die Begriffe “Live-Teaching” und “Online-Live-Seminar“ werden hĂ€ufig als Synonym verwendet.

Bei einem Online-Seminar treffen sich Dozent|innen und Kursteilnehmer|innen zu festen Terminen in einem virtuellen Schulungsraum. Trotz rĂ€umlicher Distanz kann so eine produktive und motivierende LernatmosphĂ€re zustande kommen. Um ein Online-Seminar durchzufĂŒhren, wird ein digitales Konferenzsystem benötigt. Bekannt sind unter anderem TeamViewer, GoToMeeting oder Microsoft Teams. Die gĂ€ngigen Webkonferenz-Softwares bieten Chat- und Umfragefunktionen an, durch die die Teilnehmenden sich beteiligen können (Kergel & Heidkamp Kergel, 2020, S. 63).

Manche Audio- und Videokonferenzsysteme bieten die Möglichkeit, sich in kleine Gruppen aufzuteilen. Bei Zoom werden diese als sogenannte „Break-out-Rooms“ bezeichnet. Dort lösen Teilnehmende zum Beispiel gemeinsam eine Lernaufgabe oder diskutieren und reflektieren den Lernstoff.

Workbook

In vielen unserer Schulungen bieten wir ein speziell gestaltetes Workbook an. Dieses Arbeitsbuch dient als aktives Lernwerkzeug, das weit ĂŒber die Bereitstellung reiner Informationen hinausgeht. Es enthĂ€lt interaktive Aufgaben, Übungen und AktivitĂ€ten, die es Ihnen ermöglichen, Ihr Wissen durch direktes Engagement und praktische Anwendung zu vertiefen. Im Gegensatz zu herkömmlichen LehrbĂŒchern fördert das Workbook eine aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff, ermöglicht eine SelbstĂŒberprĂŒfung und bereichert so den Lernprozess.

xMOOCs

Bei xMOOCs handelt es sich um eine Art von E-Learning, die sich durch eine große Anzahl von Teilnehmern auszeichnet (das x steht fĂŒr extended). Diese Kurse werden in der Regel als Online-Vorlesungen angeboten, die zu festen Terminen stattfinden.

Die ersten xMOOCs gewannen 2011 an PopularitĂ€t, als drei Kurse in der Stanford University riesige Teilnehmerzahlen anzogen. FĂŒr den Kurs „EinfĂŒhrung in die KĂŒnstliche Intelligenz“ meldeten sich 160.000 Personen an. Der hohen Teilnehmerzahl steht jedoch eine relativ hohe Abbrecherquote gegenĂŒber, die fĂŒr xMOOCs charakteristisch ist. In den frĂŒhen 2010er Jahren begannen Plattformen wie Cousera, Onlinekurse im xMOOC-Format anzubieten (Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020, S. 62).

Literaturverzeichnis

Arnold, P., Kilian, L., Thillosen, A., & Zimmer, G. (2018). Handbuch E-Learning. Lehren und Lernen mit digitalen Medien (5. Auflage). Bertelsmann Verlag GmbH (E-Book).

BrĂ€gger, G., Koch, F. (2021): Potenziale von Lern- und Arbeitsplattformen fĂŒr die Unterrichtsentwicklung. In: BrĂ€gger, G., Rolff, H.-G. (Hrsg.): Handbuch Lernen mit digitalen Medien. Beltz, Weinheim, S. 11-164 (E-Bock).

E-Teaching.org (o. J.). Stichwort LMS (o. S.) (URL: https://www.e-teaching.org/materialien/glossar/lms).

E-Teaching.org (2021). Stichwort Inverted Classroom (o.S.) (URL: https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/inverted_classroom).

E-Teaching.org (2021). Stichwort WBT/CBT (o.S.) (URL: https://www.e-teaching.org/materialien/glossar/cbt).

Kergel, D.; Heidkamp-Kergel, B. (2020): E-Learning, E-Didaktik und digitales Lernen (Band: DiversitÀt und Bildung im digitalen Zeitalter). Springer, Wiesbaden (E-Bock).

Kerres, M. (2018). Mediendidaktik. Konzeption und Entwicklung digitaler Lernangebote (5. Auflage). Walter de Gruyter GmbH.

mmb Institut (2021): Weiterbildung und Digitales Lernen heute und in drei Jahren. Home-Office mischt die E-Learning-Branche auf. Ergebnisse der 15. Trendstudie „mmb Learning Delphi“ (URL: https://www.mmb-institut.de/mmb-monitor/mmb-trendmonitor/).

Opfermann, M., Höffler, T., N., & Schmeck, A. (2020): Lernen mit Medien: Ein Überblick. In: Handbuch Bildungstechnologie. Konzeption und Einsatz digitaler Lernumgebungen (S. 17–30). Springer Verlag (E-Book).

Scheiter, K., Richter, J. und Renkl, A. (2020): Multimediales Lernen: Lehren und Lernen. In: Handbuch Bildungstechnologien. Konzeption und Einsatz digitaler Lernumgebungen (S. 31-56).

Siebert, H. (2016). Lernen und Bildung Erwachsener. W. Bertelsmann Verlag.

Statista (Hrsg.). (2021). Smartphones. Statista Dossier. S. 23 (URL: file:///C:/Users/mail/Downloads/study_id3179_smartphones-statista-dossier.pdf.).

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